Phenoplaste
Phenol-Formaldehyd-Kondensate (Phenoplaste) und Aminoplaste
Phenolharze gehören zu den ältesten vollsynthetischen Kunststoffen. Der Belgier Leo H. Baekeland arbeitete schon 1905 an der Kondensation von Phenol und Formaldehyd und meldete 1907 das "Druck- und Hitzepatent" in den USA an. Unter dem Handelsnamen Bakelit® gewannen die Phenolharze wegen ihrer bemerkenswerten Eigenschaften Weltruhm. Ihre Blütezeit lag zwischen den beiden Weltkriegen. Später wurden sie bei den alltäglichen Gebrauchsgegenständen durch modernere Kunststoffe abgelöst. In technischen Anwendungen, z.B. in der Elektroindustrie, haben Phenoplaste weiterhin Bedeutung, etwa für Leiterplatten, thermisch und mechanisch hochbelastete Bauteile wie Schleifkörper und Bremsbeläge. Auch als flammhemmendes Bindemittel für Hartfaserplatten und Schaumstoffe werden sie bis heute verwandt.
- Abb.1
- Gebrauchsgegenstände aus Phenolharz
Aminoplaste sind Kondensationsprodukte von Formaldehyd mit Aminen wie Melamin oder Guanidin. Sie weisen sehr ähnliche Eigenschaften wie Phenolharze auf, haben allerdings eine geringere Eigenfarbe und können daher besser eingefärbt werden.