Epoxidharze
Vernetzung der Epoxidharz-Oligomere
Die Vernetzung kann sowohl bei Raumtemperatur (Kalthärtung) als auch in der Wärme, bei bis zu 200 °C, stattfinden (Warmhärtung). Bei der Kalthärtung werden aliphatische oder alicyclische Di- oder Polyamine eingesetzt. Die Vernetzung über die Epoxidgruppen ist im Folgenden schematisch dargestellt. Hierbei werden z.B. Ethylendiamin, Diethylentriamin oder Triethylentetramin eingesetzt. Die hiermit gewonnenen Harz-Formstoffe sind sehr schlagzäh, aber wenig wärmeformbeständig.
Für die Warmhärtung der Epoxide werden Säureanhydride (Phthalsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid) oder aromatische Amine (meta-Phenylendiamin, 4,4'-Diaminodiphenylmethan) verwendet. Auch Polyalkohole, Polyphenole, Amide, Polyisocyanate, Phenoplaste sowie diverse Initiatoren werden in Spezialfällen als Vernetzer eingesetzt.
Die Vernetzung verläuft eher langsam und hängt von der Härtungstemperatur ab. Bei 110 °C beträgt z.B. die minimale Härtungszeit eines warm härtenden Systems 16 Stunden, bei 150 °C immer noch fünf Stunden (Schwarz, Kunststoffkunde). Bei einem kalt härtenden System kann die Härtezeit von zwölf Stunden bei 20 °C auf fünf Minuten bei 180 °C verkürzt werden (Packungsaufschrift UHU plus endfest 300).
Technische Synthese
Feste Formmassen werden durch Pressen, Spritzpressen oder Spritzgießen verarbeitet. Die Epoxidharz-Oligomere können drei bis sechs Monate bei 20 °C gelagert werden. Als Füllung werden pulverförmige Mineralien oder Glasfasern eingesetzt. Die Verarbeitung muss unter Feuchtigkeitsausschluss erfolgen.