1 - Einleitung zur Themenreise Wirkstoffe
Erfolge in der Arzneimittelforschung
Die Arzneimittelforschung ist ein multidisziplinäres Arbeitsgebiet, in dem Chemiker, Mikrobiologen, Biochemiker, Pharmakologen, Toxikologen und Kliniker zusammenarbeiten, um einer Substanz den Weg zu einem neuen Therapeutikum zu bereiten. Steigende Kosten der Forschung und Entwicklung, ein verstärktes Sicherheitsbewusstsein und andere Gründe haben dazu beigetragen, dass in den vergangenen Jahren die Anzahl der jährlich zugelassenen Medikamente stetig abgenommen hat, von 70-100 in den Jahren um 1970 bis hin zu 35-40 gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts.
Bei den marktführenden Präparaten findet sich ein überproportional hoher Anteil von Wirkstoffen, die mit rationalen Methoden gefunden wurden.
- Tab.1
- Erfolge in der Arzneimittelforschung in den verganganen 200 Jahren
Substanz | Wirkung | Jahr |
---|---|---|
Morphin | Hypnotikum | 1806 |
Cocain | Stimulans, Lokalanästhetikum | 1884 |
Acetylsalicylsäure | Analgetikum und Antipyretikum | 1889 |
Insulin | Antidiabetikum | 1922 |
Penicillin | Antibiotikum | 1928 |
Chlorpromazin | Neuroleptikum | 1952 |
L-Dopa | Parkinsonmittel | 1971 |
Cimetidin | Magengeschwüre | 1976 |
Captopril | Blutdrucksenker | 1981 |
Risperidon | Antipsychotikum | 1993 |
Zanamivir | antivirales Grippemittel | 1999 |
Die Kosten für die Entwicklung eines neuen Arzneimittels betragen z.Z. etwa 200-300 Millionen Euro, die sich nur große Pharmafirmen leisten können, weil sie in der Lage sind, etwaige Misserfolge kurz vor Zulassung des Medikamentes zu überstehen. Daher fand in den vergangenen Jahren eine zunehmende Konzentration durch Fusionen und Übernahmen statt.