Hydratisierung von Alkinen
Hydratisierung von Alkinen - Hg(II)-Katalyse
Wie die Alkene können auch die Alkine nach zwei Methoden hydratisiert werden. Die direkte Addition von Wasser, katalysiert durch Quecksilber(II)-Salze, führt zu dem Markovnikov-Produkt, während die indirekte Wasseranlagerung über die Hydroborierung/Oxidationssequenz das anti-Markovnikov-Produkt liefert.
Dagegen ist eine direkte Anlagerung von Wasser an die Dreifachbindung nicht möglich, so dass man auf Quecksilber(II)-Ionen als Katalysatoren zurückgreifen muss.
Mechanistisch verläuft die Reaktion anfänglich genau wie die entsprechende Alkenreaktion, aber auf der Stufe der Hydroxy-Quecksilber-Verbindung ist im Gegensatz zur Hydratisierung der Alkene, bei der intermediär eine gesättigte Alkyl-Quecksilber-Verbindung entsteht, keine reduktive Aufarbeitung notwendig. Die gebildete Hydroxy-Quecksilber-Verbindung kann an der Doppelbindung protoniert werden, wodurch das Quecksilber abgespalten wird. Dabei entsteht ein Enol, das durch Tautomerie, d.h. eine Sequenz von Protonierungs- und Deprotonierungsschritten, in ein Keton umgewandelt wird.