Parallele Schnittstelle (IEEE1284)
SPP-Modus der parallelen Schnittstelle
Um ein Benutzen der alten Druckersoft- und Hardware zu ermöglichen, wurde in der IEEE 1284 Norm der SPP-Modus definiert. Diese Schnittstelle funktioniert genauso, wie die zuvor verwendete herkömmliche Centronics Schnittstelle, die damals von IBM in die PC's eingebaut wurde, als 8 Bit Drucker Port.
Die folgende Tabelle gibt die Bezeichnung und Belegungen der Pins einer parallelen Schnittstelle im SPP-Modus wieder, als Endgerät sei ein Drucker angeschlossen..
- Tab.1
- Pinbelegung und Signalbezeichnung im SPP-Modus
Sub-D-Stecker (Pin am Computer) | Centronics (Pin am Endgerät) | SPP-Signal (Signalbezeichnung) | In/Out (vom Computer aus gesehen) | Signalbeschreibung |
---|---|---|---|---|
1 | 1 | Strobe | Out | "Auftaktsignal" Zeigt die Gültigkeit des zuvor gesendeten Byte's (Daten) an. |
2 | 2 | Data0 | Out | niedrigstes Datenbit 0 |
3 | 3 | Data1 | Out | Datenbit 1 |
4 | 4 | Data2 | Out | Datenbit 2 |
5 | 5 | Data3 | Out | Datenbit 3 |
6 | 6 | Data4 | Out | Datenbit 4 |
7 | 7 | Data5 | Out | Datenbit 5 |
8 | 8 | Data6 | Out | Datenbit 6 |
9 | 9 | Data7 | Out | höchstes Datenbit 7 |
10 | 10 | Ack (oder Acknlg) | In | "Quittungssignal" Teilt dem PC den Empfang der Daten und neue Empfangsbereitschaft mit. |
11 | 11 | Busy | In | "Wartesignal" Zeigt an, dass keine Daten empfangen werden können. |
12 | 12 | PE | In | "Papierende" Zeigt an, dass kein Papier mehr vorhanden ist. |
13 | 13 | Select (oder Slct) | In | "Druckeransparache" Zeigt an, ob der Drucker On- oder Offline arbeitet. |
14 | 14 | AutoFeed | Out | Veranlasst den Drucker nach jedem Carriage-Return (CR) ein Line-Feed (LF) auszuführen |
15 | 32 | Error | In | "Fehlermeldungen" Zeigt das Auftreten eines Fehlers an |
16 | 31 | Init | Out | Veranlasst ein Zurücksetzen (Reset) des Druckers. |
17 | 36 | SelectIn (oder Slct In) | Out | Teilt dem Drucker mit, dass er angesprochen wird. |
18 | - | NC | - | (not connected) Masse für zusätzliche Geräte, meist mit der GND-Leitung identisch. |
19-25 | 19-30 | GND | - | (ground) Signal Masseleitung |
Auf Grund ihrer unterschiedlichen Funktionen werden die Leitungen unterteilt, womit sich bei der Signalübertragung folgende Arbeitsweise ergibt:
- Die Datenleitungen (rot) liegen auf den Pins 2 bis 9 und werden mit D0 bis D7 bezeichnet, wobei das niedrigste Bit auf D0 und das höchste auf D7 fällt. Demnach werden immer 8-Bits parallel, vom Computer zum Endgerät übertragen.
- Zum Steuern der Datenübertragung dienen die Signale der Steuerleitungen (weiß), das sind das STROBE-Signal, das ACKNOWLEDGE-Signal und das BUSY-Signal . Durch den sogenannten Handshake, dieser drei Leitungen, wird gewährleistet, dass nur dann Daten übertragen werden, wenn diese auch empfangen werden können.
- Gleichzeitig können Computer und Drucker über die Meldeleitungen (gelb) eine der folgenden Statusmeldungen senden bzw. empfangen: PE oder "Paper empty", SELECT, ERROR, AUTOFEED, INIT, und SELECTIN.
- Bevor der Rechner ein Datenbyte sendet, prüft er ob das Endgerät durch Deaktivierung (Low-Pegel) der Busy-Leitung seine Bereitschaft zum Datenempfang signalisiert hat. Ist dies der Fall, so sendet die CPU ein Datenbyte auf die Datenleitungen.
- Durch Aktivierung des Strobe-Signals wird dem Endgerät die Gültigkeit des sich auf den Datenleitungen befindlichen Bytes mitgeteilt. Das Strobe-Signal muß mindestens eine Mikrosekunde andauern und sollte die Zeit von 50 Mikrosekunden nicht überschreiten, um ein schnelle Datenübertragung zu gewährleisten.
- Nach dem Empfangen und Übernehmen des Datenbytes signalisiert das Endgerät durch Aktivierung des Busy-Signals, dass es mit der Verarbeitung der Daten beschäftigt ist und deshalb zur Zeit keine weiteren Daten entgegen nehmen kann. Die Dauer des Busy-Signals ist davon abhängig, wie viel Zeit das Endgerät für seine Aktivitäten benötigt. Damit der Prozessor den Datenfluss rechtzeitig bremsen kann, sollte jedoch das Signal spätestens 0,5 Mikrosekunden nach dem /Strobe-Signal aktiviert werden.
- Sobald das Endgerät wieder bereit ist Daten zu empfangen, signalisiert es das erfolgreiche Erhalten der zuvor empfangenen Daten durch Aktivierung des Acknowledge-Signals. Das /Acknowledge-Signal darf frühestens 7 Mikrosekunden vor Ende des Busy-Signals aktiviert werden und sollte spätestens 7 Mikrosekunden nach Ende des Busy-Signals wieder deaktiviert werden, um die Datenübertragung nicht unnötig zu verzögern.
- Nach dem Deaktivieren des Acknowledge-Signals kann der Prozessor sofort ein neues Datenbyte durch aktivieren des Strobe-Signals vom Endgerät übernehmen lassen.
Da hier an der Abwicklung einer Datenübertragung drei verschieden Steuerleitungen beteiligt sind, nennt man diese Prozedur auch 3-Draht-Handshaking.
Um nun auch Daten vom Endgerät zum Rechner zu übertragen, wurde der SPP-Modus durch den sogenannte Nibble-Modus erweitert.