Rohöl
Klassifizierung
Für die Klassifizierung von Rohöl gibt es verschiedene Ansatzpunkte.
Dichte
Grobe Anhaltspunkte über die Qualität eines Rohöls liefert die Dichte. Bei Ölen geringer Dichte (Leichtöle, Dichte ~ 0,8 kg/L) ist ein größerer Anteil an niedrigsiedenden Fraktionen vorhanden als bei Rohölen hoher Dichte (Schweröle, Dichte ~1,0 kg/L).Durch Einbeziehung weiterer Parameter wie Stockpunkt oder Viskosität kann man weitere Informationen über das Rohöl erhalten.
- Abb.1
- Zusammensetzung verschiedener Rohöle
mit freundlicher Genehmigung der Deutsche BP AG
Dichte in Abhängigkeit von der Temperatur
Die Dichten der drei hauptsächlichen Kohlenwasserstoffklassen nehmen in der Reihenfolge Aromaten – Cycloalkane (Naphthene) – Alkane (Paraffine) ab. Aus der Dichte bei einem bestimmten Siedepunkt lässt sich auf das Mengenverhältnis der drei hauptsächlichen Kohlenwasserstoffreihen schließen.
- Abb.2
- Vergleich verschiedener Rohöltypen nach Dichte zu mittlerer Siedepunktbasis
mit freundlicher Genehmigung der Deutsche BP AG
Wahre Siedepunktskurve
Eine weitere Art der Klassifizierung ist die Methode der "wahren Siedepunktskurve" (True Boiling Point curve; TBP curve). Dabei wird die Siedetemperatur gegen den Anteil des Destillats (in Gew.-%) aufgetragen. Die Angabe erfolgt bis 550 °C, da das Rohöl danach thermisch zersetzt wird.
- Abb.3
- Wahre Siedepunktskurve (TBP) von Nordsee-Öl
mit freundlicher Genehmigung der Deutsche BP AG
Fraktionen
Des Weiteren kann man das Rohöl durch Destillation in seine Fraktionen zerlegen und die einzelnen Fraktionen des Rohöls analysieren.
- Abb.4
- Vergleich verschiedener Rohöle und ihrer Fraktionen
mit freundlicher Genehmigung der Deutsche BP AG