Polyamide
Nomenklatur der Polyamide
Perlontyp (Typ AB)
Die Polyamide werden durch die Anzahl der C-Atome ihrer Monomereinheiten gekennzeichnet. Bei Polyamiden vom Typ AB genügt dabei eine Kennzahl:
- PA 4
- entsteht aus γ-Aminobuttersäure oder Pyrrolidin-2-on (= γ-Butyrolactam) und zeichnet sich durch besonders hohe Wasseraufnahme aus.
- PA 6
- ist das aus ε-Caprolactam oder ε-Aminocapronsäure aufgebaute Polyamid mit dem Trivialnamen Perlon. Es wird auch Nylon 6 genannt.
- PA 7
- Enanth, aus Önanthsäureamid und
- PA 9
- Pelargone, aus Pelargonsäureamid, hatten in der UdSSR technische Bedeutung.
- PA 11
- wird durch Polykondensation der 11-Aminoundecansäure hergestellt, die aus Ricinusöl gewonnen wird.
- PA 12
- ist Poly(ω-laurinlactam). Aus diesem Material werden z.B. Verpackungsfolien hergestellt, die wenig rauchdurchlässig sind.
PA 11 und 12 werden auch als Rilsan A (PA 12) und Rilsan B (PA 11) bezeichnet. Sie dienen auch als Pulver für Beschichtungen.
Nylontyp (Typ AA-BB)
Bei Polyamiden vom Typ AA-BB wird erst die Anzahl der Kohlenstoff-Atome des Diamins, dann der Dicarbonsäure genannt:
- PA 66
- (auch PA 6,6 oder Nylon 66) bedeutet Poly(hexamethylenadipamid) und bezeichnet das klassische Nylon. Es kann bis zu 3,5 % Wasser aufnehmen.
- PA 69
- Poly(hexamethylenazelainsäureamid) zeichnet sich durch wenig Wasseraufnahme und hohe Maßhaltigkeit aus.
- PA 610
- Poly(hexamethylensebacamid) und
- PA 612
- Poly(hexamethylendodecandiamid) besitzen beide als Werkstoffe technische Bedeutung.
Aromatische Polyamide
Für die aromatischen Bestandteile von Polyamiden ("Aramide") wurden spezielle Abkürzungen eingeführt:
- T
- Terephthalsäure
- I
- Isophthalsäure
- IND
- 1,6-Diamino-2,4,4-trimethylhexan (Isononyldiamin)
- IPD
- Isophorondiamin
- N
- 2,6-Naphthalindicarbonsäure
- ND
- 1,6-Diamino-2,2,4-trimethylhexan (Nonyldiamin)
- MXD (A)
- m-Xylylendiamin
- MACM
- 3,3'-Dimethyl-4,4'-diaminocyclohexylmethan
- PBGD
- Poly(butylenglycoldiamin)
Besondere Bedeutung hat hier das reiß- und hitzefeste PA TT, Poly(p-phenylen-terephthalamid), auch unter dem Namen Kevlar bekannt.
In Westeuropa entfiel 1994 der überwiegende Anteil des Polyamidverbrauchs auf PA 6 (50 %) und PA 66 (42 %). Auf PA 1112 entfielen 6 %, während sich alle übrigen PA-Typen auf 2 % summierten.