Polyamidfasern
Kevlar
Kevlar ist ein Vertreter der Aramide. Poly(p-phenylen-terephthalamid) oder PA TT wird aus Terephthalsäurechlorid und p-Phenylendiamin in einem Gemisch aus Hexamethylphosphorsäuretriamid und N-Methylpyrrolidon bei -10 °C in Lösung synthetisiert. Da das Material erst bei 370 °C schmilzt, können die Fasern nicht durch ein Schmelzspinnverfahren, sondern nur aus konzentrierter Schwefelsäure versponnen werden. Kevlar wurde 1965 bei DuPont von der Chemikerin Stefanie Kwolek entwickelt und kam 1971 auf den Markt.
Eigenschaften und Verwendung
Aramidfasern sind durch sehr hohe Steifigkeit, Reißfestigkeit, Biegsamkeit, Stärke und Temperaturbeständigkeit gekennzeichnet. Die Eigenschaften von Kevlar bestimmen seine Anwendungsgebiete: kugelsichere Westen, schnittfeste Handschuhe, Feuerschutzanzüge, Verstärkungen für Reifen, asbestfreie Bremsbeläge, faseroptische Kabel, Spezialseile, Flugzeugteile, Ski, Trampoline, Tennisschläger und Sicherheitshelme. Es ist stärker und leichter als Stahl. Eine Weste aus sieben Lagen Aramidfasern wiegt nur 1,25 kg. Sie kann ein Geschoss von Kaliber 38 abhalten, das aus 3 m Entfernung abgeschossen wird.