Platin als metallischer Werkstoff
Fällung des metallischen Vormaterials
- Abb.1
- Nasschemische Aufbereitung
Nasschemische Aufbereitung einer edelmetallhaltigen Lösung
Die Reinigung der edelmetallhaltigen Vormaterialien sowie die Trennung des Platins von den weiteren Edelmetallen erfolgt beispielsweise durch die wiederholte Umfällung und den Ionenaustausch von salzsauren Lösungen. Das Ergebnis dieser Prozesse ist der hochreine [PtCl6]2--Komplex entweder als Ammoniumhexachloroplatinat, (NH4)2[PtCl6], oder Hexachloroplatinsäure, H2[PtCl6].
Das metallische Platin wird durch Fällung aus Lösungen dieser Verbindungen oder durch die thermische Zersetzung des Ammoniumhexachloroplatinats dargestellt. Die Fällung aus der Ammonium-Verbindung erfolgt meist durch die Zugabe von Hydrazin als Reduktionsmittel:
Hexachloroplatinsäure kann elektrolytisch in salzsaurer Lösung direkt zu metallischem Platin reduziert werden.
Durch Erwärmung auf Temperaturen oberhalb ca. 500 zersetzt sich das Ammoniumhexachloroplatinat in reines Platin. Dieser Prozess wird als Calcination bezeichnet.
Während die Calcination der Ammonium-Verbindung im Produktionsmaßstab wirtschaftliche Vorteile bietet, wird die elektrolytische Reduktion der Hexachloroplatinsäure in zunehmendem Maße favorisiert, da sie ohne umweltschädliche Stickstoff-Verbindungen auskommt.